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Die Erinnerungsguerilla

// Was ist „Die Erinnerungsguerilla“?

Die Erinnerungsguerilla, kurz ErGuer [:erger], glaubt an die Kraft von Fragen. Fragen, die an zentrale Themen im menschlichen Leben rühren. Fragen, die an unsere innersten Überzeugungen, Werte und unsere ganz eigenen Vorstellungen, wie sich das Leben gestaltet, anschließen = erinnern sollen. Diese Fragen sind offen, suchen keine direkte Antwort, fügen nichts Neues hinzu und wollen nicht konfrontativ belehren.

ErGuer glaubt an die Kraft der Bewegung von innen – einer Veränderung des Einzelnen und unserer Gesellschaft durch den Funken Unruhe, den eine Frage hinterlassen kann. Eine Unruhe, die Erkenntnis bringt. Immer in dem Sinne, dass wir alle Antworten in uns tragen.
Daher ist eine zentrale Größe das Individuum selbst: Wer glaubt an die Veränderung von Innen nach Außen? Wer mag andere erinnern, was wirklich zählt? Wer möchte leise und unaufgefordert anrühren, bewegen und mitnehmen?
Die Erinnerungsguerilla setzt auf den Menschen, der liebt und aktiv sein will. Der für die Idee des Menschseins als „fühlende und denkende Einheit im großen Ganzen“ einstehen will. Und genau das in anderen Menschen wecken und nähren will.

Die wichtigste Aktivität der Erinnerungsguerilla ist das Verteilen von Fragen, die als kleinformatige Aufkleber von allen Interessierten bezogen und verklebt werden können. Sie können vollflächig oder in post-it-Variante benutzt werden.

ErGuer ist eine friedliche, organische und undogmatische Aktion, die sich vollständig von kämpferischen Attributen, die mit Gewalt und der Verletzung von Rechten anderer verbunden sind, lossagt. Gleichzeitig handeln alle ihre Mitglieder eigenverantwortlich. Es ist nicht im Sinne der Aktion, sich als Gruppe gegen konkrete Personen und Organisationen zu richten. Direkte Ansprachen an solche sind Ausdruck der individuellen Meinung eines Guerilleros oder einer Guerillera und nie das benannte Ziel der Aktion an sich. Jede Person kann zu jedem Zeitpunkt Erinnerungsguerillera oder -guerillero werden oder sich wieder von ihr lösen.

Als Non-profit-Projekt trägt sich Erguer allein durch private Geld- und Sachgeschenke, die ausschließlich der Aktion zukommen. Damit verbundene politische oder wirtschaftliche Interessen schließen eine Beteiligung aus. Es können keine Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.

Die Erinnerungsguerilla ist ein Kunstprojekt mit gesellschaftlichem Bezug oder ein gesellschaftliches Projekt mit künstlerischem Anspruch im Sinne einer Urban Intervention.
Je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet.

Juni 2012 war Start in Berlin. Seither dehnt sich Erguer organisch aus.
Geklebt wird in der Zwischenzeit in ganz Deutschland und darüber hinaus.

Idee und Konzeption stammen von Susan Barth – getragen und verwirklicht wird sie durch eine undefinierbar große und unglaublich tolle Crowd: Die Erguerilleros und Erguerilleras. Manche kleben allein und für sich. Andere arbeiten in Gruppen, u.a. für und auf Konferenzen und Tagungen, mit Jugend-, Künstler*innengruppen und Schulklassen, in JVAs, unter Therapeut*innen und Studierenden, in Kultureinrichtungen und im Rahmen von Nachhaltigkeitsinitiativen .

Ohne Euch alle wäre die Idee nur eine Idee.
Mit Euch allen ist es eine Bewegung – DANKE!

BIST DU DABEI?

// Wie funktioniert die Erinnerungsguerilla?

Die wichtigste Aktivität der Erinnerungsguerilla ist das Verteilen der Fragen, die als kleinformatige Aufkleber bezogen werden können. Da sie rückstandsfrei und immer wieder neu verklebt werden können, erfüllen sie überall da ihren Sinn, wo sie gelesen werden können. Am schönsten schmücken sie öffentliche Räume, wie z.B. in U-Bahnen, an Bushaltestellen, Straßenlaternen, Fahrradsatteln, Autospiegeln, Fensterläden, Mülleimern etc. Sie sind aber auch gern gesehene Marker in persönlichen Kalendern, Kühlschränken, Badezimmerspiegeln, Lenkrädern, Abendlektüren etc. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Ab dem Moment des Anklebens im öffentlichen Raum gehört die Frage der Gesellschaft. Wer sich dieser Frage annehmen will, kann sie an sich nehmen und weiter nutzen bzw. an anderer Stelle weiter verkleben.

Die Erinnerungsguerilla agiert ohne Fronten und ihre Mitglieder rekrutieren sich selbst oder gegenseitig – gleichzeitig ist es jedem Mitglied möglich, zu jedem beliebigen Zeitpunkt die Zugehörigkeit und aktive Teilnahme an der Bewegung zu beenden.  
Die Verteilung organisiert sich selbst und geschieht unsystematisch.

Die Fragen werden entweder vorgegeben und durch die Crowd bestimmt. Nur die besten Fragen bleiben. Die Fragen sollen dabei frei von Dogmen und vorgefertigten bzw. politischen Meinungen sein. Sie sollen pointieren, aber nicht in Lager trennen. Dabei werden Fragen bevorzugt, die in der öffentlichen wie privaten Wahrnehmung eher unüblich sind und damit im besten Fall keine vorgeformten und plakativen Antworten hervorrufen. Alle Fragen, die der Philosophie von ErGuer nicht entsprechen, werden nicht in die engere Auswahl aufgenommen.

ErGuer ist ein Non-Profit-Projekt und trägt sich allein durch private Schenkungen. Die Kosten der Aufkleber werden bekanntgegeben und können bei Bestellung per Paypalanweisung oder Überweisung ausgeglichen werden. Private Schenkungen sind jederzeit möglich und sind eine wichtige Hilfe für größere Aktionen und Verbreitungsmaßnahmen. Es können keine Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.

// Die Fragen

Die Erinnerungsguerilla-Fragen sind kurz und knapp und regen zum Denken an. Sie rühren an Wesentliches und Grundsätzliches, an das Innerste in uns an. Sie sollen frei von Dogmen und vorgefertigten oder politischen Meinungen sein. Sie dürfen pointieren, aber nicht in Lager trennen. Sie sollen bestenfalls nicht mit JA oder NEIN zu beantworten sein und es gibt nicht die eine richtige Antwort. Dabei werden Fragen bevorzugt, die in der öffentlichen wie privaten Wahrnehmung eher unüblich sind und damit im besten Fall keine vorgeformten und plakativen Antworten hervorrufen.

Alle Fragen sind so lange im Umlauf, solange sie vorrätig sind und sie bestellt werden. Manche Fragen werden nicht mehr gedruckt, wenn es bessere gibt.
Ziel ist eine gut kuratierte Liste von besonders guten Fragen.

Fragensammlung:

1. Wofür lebst Du? (Juni 2012)
2. Tut es gut, was Du machst? (Juni 2012-April 2015)
3. Wann singt Dein Herz? (März 2013)
4. Kannst Du (bitte) die Welt retten? (März 2013-Juli 2014)
5. Was macht Dir mehr Angst: Freiheit oder Sicherheit? (Januar 2014)
6. Was bleibt, wenn Du gehst? (Januar 2014)
7. Is this your life? (April 2014)
8. What is left when you are gone? (April 2014)
9. Wofür bist Du (heute) dankbar? (August 2014)
10. Wie viel ist Dir genug? (April 2015)
11 .What do you fear more: freedom or security? (April 2015)

Das Erinnerungsguerilla-KIT (2014/2015):
1. Wofür lebst Du?
2. Bist Du bereit?
3. Warum so eilig?
4. Was ist Dir wirklich wichtig?
5. Sprichst Du, was wahr ist?
6. Wohin geht Deine Kraft?
7. Was fehlt Dir zum Glück?
8. Erkennst Du Unrecht?
9. Was hast Du zu verlieren?
10. Heute schon gespielt?

Funkenflug-Spezial im Sommer 2014 (www.funkenflug.de):
F1. Was brauchst Du, um ab heute Deine Träume zu leben?
F2. Was würdest Du tun, wenn Du nicht scheitern könntest?
F3. Was ist das Mutigste, was Du in Deinem Leben tun wirst?

SommerSpezial 2015:
12. Was bleibt von Dir ohne Vergangenheit?
13. Wofür ver(sch)wendest Du Deine Zeit?
14. Wie nah kann man Dir kommen?
15. Wann fängt Dein Leben an?

SommerSpezial 2016:
16. Wieviel Wahrheit verträgst Du?
17. Kannst Du auch anders?

PerspectiveDaily-Spezial 2016 (perspective-daily.de):
18. Warum eigentlich nicht?

19. Was ist Deine Vision von der Welt?

Wahljahr 2017:
20. Hast Du die Wahl?
21. Was entscheidet, wie Du wählst?
22. Was ist Dir (wirklich) wichtig?
23. Was macht Dich menschlich?

Sommer 2018
24. Warum bist Du hier?
25. Bist Du sicher?

Sommer 2020
26. Warum machst Du das?

Jede*r kann Fragen vorschlagen. Wenn sie den Erguer-Kriterien (siehe oben) entsprechen, kommen sie in den Fragenpool. Wir wählen daraus die besten aus und geben Sie dann Euch zur Abstimmung. Ihr erfahrt darüber im Newsletter und findet die Abstimmung dann hier.

Fragen, die in der näheren Auswahl für die nächste Abstimmung sind:

    • Wo machst Du Sinn?
    • Wann spürst Du Dich?
    • Was vermeidest Du?
    • Worauf wartest Du?
    • Wer schützt Deine Grenze?
    • Erkennst Du Unrecht?
    • Hast Du es versucht?
    • Was kannst Du lassen?

// Abstimmung zur neuen Frage

[yop_poll id="2"]

// Wie kann ich mitmachen?

Nichts einfacher als das.
Bestelle Fragen, fange an zu kleben und/oder weise eine Ausgleichssumme oder Schenkung an, denn nur durch deine Unterstützung können wir weiter bestehen.

Willst du noch aktiver werden, kannst du Fotos von deinen Aktionen zusenden oder uns darüber berichten – wir freuen uns, wenn wir mehr davon erfahren, was ihr mit den Fragenkleber macht.

Und du kannst davon erzählen – auf deinen bevorzugten Kanälen. Je mehr von uns wissen, desto besser.

// Wo wird bereits geklebt?

Hier könnt ihr – anonymisiert und zusammengefasst – sehen, an welche Orte Bestellungen geliefert wurden. Dabei hat uns das Programm etwas freimütig ein paar der Daten über den Planeten gestreut, was wir noch bereinigen müssen. Also ins Meer vor West-Afrika wurde noch nichts geliefert. Ihr seht es aber dann an den hinterlegten Postleitzahlen.

All die anderen, die über diese Bestellungen zusätzlich versorgt wurden (oft größere Gruppen) und die tatsächlichen Klebeorte können wir nicht abbilden. Im Hintergrund ist unser Netzwerk also noch größer als es sich hier schon zeigt. Aber allein das, was wir hier sehen, finden wir schon echt beachtlich:
Wir spannen ein immer dichter werdendes Netz an Erinnerungen an das Wesentliche! Danke, dass ihr alle mitmacht!!

Datum der Datensammlung: 14.12.2023

Wir versuchen immer aktuell zu bleiben, bitten aber um Verständnis, dass aus organisatorischen Gründen das Einpflegen der Standorte immer zu gesammelten Zeitpunkten geschieht und daher nicht immer alle Bestellungen zeitgleich auf der Karte erscheinen können.